Immer wieder hört man, dass Muttermilch die beste Wunderwaffe von Mutter Natur sei und man seinem Baby nichts Besseres als Start ins Leben mitgeben könne. Aber warum ist das eigentlich so? Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Vorteile von Muttermilch – all die, von denen dein Baby sofort profitiert und jene, die ihm im späteren Leben zugutekommen werden.
Warum Muttermilch dein Baby vor Erkältung schützt
Als erstes sollten wir uns die Zusammensetzung von Muttermilch genauer ansehen: Sie besteht zu 87.5% aus Wasser, wodurch der Wasserhaushalt deines Babys schon mal gut unterstützt wird. Die übrigen 12.5% haben es absolut in sich und sind ein Mix aus Milchzucker, Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen und Enzymen und weiteren wichtigen Inhaltsstoffen, die Energie liefern und das Wachstum fördern. Darüber hinaus enthält Muttermilch viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und weitere gesundheitsfördernde Substanzen, die den Aufbau eines starken Immunsystems unterstützen – man kann sie demnach als absoluten Gesundheitscocktail bezeichnen! Das Spannendste aber kommt erst noch: Die Zusammensetzung der Muttermilch passt sich sogar von Natur aus an dein Baby an wird und verändert sich mit dessen Bedürfnissen – beispielsweise in Form von Antikörpern, sobald bei dir eine Erkältung ansteht, vor der dein Baby geschützt werden soll. Es ist schon verrückt, was die Natur alles berücksichtigt… Wie und warum sich deine Muttermilch nicht nur im Laufe der Zeit, sondern sogar während einer Still-Mahlzeit verändert, könnt ihr hier detailliert nachlesen.
Neben Wachstumsförderung und der Stärkung des Immunsystem hat Stillen noch einige andere Vorteile: So unterstützt Muttermilch die Entwicklung von Gehirn- und Sehvermögen, hemmt Entzündungen und hilft bei der Reifung des Verdauungssystems, sodass dein Baby eine gesunde Darmflora entwickeln kann. Im Vergleich zu Kuhmilch ist Muttermilch übrigens viel leichter verdaulich. Man hat sogar festgestellt, dass Kinder, die gestillt werden, seltener an Bauchschmerzen und Durchfällen leiden. Fürs Verständnis: Je gesünder die Darmflora ist, desto gestärkter ist automatisch auch das Immunsystem deines Kindes – und sein Infektions- und Allergierisiko damit deutlich gesenkt. All das ist vermutlich in erster Linie auf die in der Muttermilch enthaltenen Mehrfachzucker (Oligosaccharide) zurückzuführen, die dafür sorgen, dass sich im Darm deines Babys wichtige Bakterien, sogenannte Probiotika, bilden. Gerade, wenn die Eltern unter Allergien leiden, erweist sich das Stillen als der beste Schutz. Alternativ wird ungestillten Babys mit erhöhtem Allergierisiko als Prävention zu einer HA-Nahrung (HA = hypoallergen) geraten. Stillen gilt jedoch nach wie vor als die beste Maßnahme gegen die Entstehung von Allergien.
Wie lange sollte ich stillen?
Darüber hinaus ist durch viele Studien bestätigt worden, dass gestillte Kinder wesentlich seltener den plötzlichen Kindstod erleiden, an Typ 2-Diabetes erkranken oder im Erwachsenenalter übergewichtig sind. Somit profitiert dein Baby nicht nur jetzt, sondern auch in seinem späteren Leben von eurer gemeinsamen Stillzeit!
Und wie lange sollte ich bestenfalls stillen? Die WHO empfiehlt, Babys 6 Monate lang ausschließlich zu stillen, das bedeutet, Babys das erste halbe Lebensjahr komplett ohne Beikost und mit Muttermilch zu ernähren. Darüber hinaus rät die Nationale Stillkommission mit entsprechender Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahres weiter zu stillen.
Warum auch du als Mutter vom Stillen profitierst
Über all die gesundheitlichen Vorteile hinaus, intensiviert Stillen zudem auch die Mutter-Kind-Bindung, schont den Geldbeutel und ist praktisch im Alltag. Du brauchst noch ein letztes Argument, dass dich von der großen Bedeutung des Stillens überzeugt? Ob du es glaubst oder nicht: Auch die Mutter profitiert von der gemeinsamen Stillzeit! So hat das ausgeschüttete Hormon Oxytocin eine positive Auswirkung auf dein Gemüt sowie eine stress- und schmerzlindernde Wirkung. Stillen fördert das Stillen zudem nachgewiesenermaßen die Herzgesundheit von Frauen und senkt ihr Herz-Kreislauf-Risiko. Außerdem wird die Rückbildung der Gebärmutter durch die Ausschüttung der Hormone Prolaktin und Oxytocin beschleunigt, was einer späteren Gebärmuttersenkung oder auch Inkontinenz vorbeugt.
Du fragst dich jetzt, ob eigentlich jede Frau stillen kann? Alles darüber kannst du in diesem Blog Beitrag nachlesen.