Das sind die 7 größten Still-Irrtümer:

Das sind die 7 größten Still-Irrtümer:

  1. “Die Größe der Brust wirkt sich auf die Milchbildung aus!”

Das Gerücht, dass Frauen mit kleineren Brüsten automatisch weniger Milch produzieren als Frauen mit größeren Brüsten, scheint sich hartnäckig zu halten – ist allerdings Blödsinn! Während die Größe der Brüste durch Fettgewebe bestimmt wird, hängt die Bildung der Muttermilch mit den Milchdrüsen zusammen. Worauf die Milchdrüsen jedoch reagieren, ist die Häufigkeit. Sprich: Je öfter du dein Kind anlegst und stillst, desto mehr Milch produzieren deine Milchdrüsen. 

  1. “Bei einer Erkältung solltest du aufhören zu stillen!”

Falsch! Bei leichten Infekten (Erkältung, Grippe), sowie bei Durchfall oder Erbrechen kannst du ganz normal weiterstillen. Stillen hat in diesen Fällen sogar einen positiven Einfluss auf dein Baby: Es ist nämlich so, dass sich die Zusammensetzung deiner Muttermilch an das jeweilige Virus anpasst und Antikörper entwickelt, die dein Baby schützen und das Risiko senken, dass es die gleiche Krankheit bekommt wie du. Bei schweren Erkrankungen oder wenn du dir mit der Einnahme von Medikamenten unsicher bist, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen.

  1. “Ein Stillkind braucht bei Hitze zusätzlich Flüssigkeit!”

Auch das ist ein Irrtum! Hier kannst du ruhigen Gewissens auf Mutter Natur vertrauen: Ein gesundes, voll gestilltes Baby braucht weder Tee noch Wasser oder andere Flüssigkeiten und bekommt selbst bei hohen Außentemperaturen an der Brust alles, was es braucht. Muttermilch besteht zu durchschnittlich 87% aus Wasser und auch die Zusammensetzung der Milch verändert sich während des Trinkens. Bedeutet: Am Anfang hat die Muttermilch einen höheren Wassergehalt und fungiert als Durstlöscher während sie nach längerem Saugen des Babys dickflüssiger und sättigender wird. Ist deinem Kind heiß, wird es öfter und kurz an die Brust wollen und holt sich damit automatisch, was es braucht. Erst sobald Beikost eingeführt wird, sollte zusätzlich Flüssigkeit angeboten werden.

  1. “Als stillende Mutter muss man für zwei Essen!”

Auch das ist nicht ganz wahr! Eine stillende Mutter sollte sich in erster Linie ausgewogen ernähren. Zwar verlangt Stillen und die Produktion von Milch dem Körper einiges an Energie ab, der Mehrbedarf von 600 kcal während der Stillzeit kann jedoch durch die richtige Ernährung, beispielsweise proteinreiche Snacks und Energielieferanten wie Nüsse, abgedeckt werden. Welche Lebensmittel deine Milchbildung anregen und negativ beeinflussen können, erfährst du in diesem Artikel

  1. “Mütter müssen viel (Milch) trinken!”

Es ist definitiv nicht so, dass eine Frau, die viel Flüssigkeit zu sich nimmt ,auch automatisch viel Milch produziert, während eine Frau, die wenig trinkt, auch wenig Milch hat. Hier gilt vielmehr: Die Nachfrage regelt das Angebot. Je häufiger angelegt und gestillt wird, desto mehr Milch wird gebildet. 

Selbstverständlich sollte eine stillende Mutter genug Flüssigkeit zu sich nehmen, aber es reicht völlig aus, hier nach dem eigenen Durstgefühl zu gehen. Wer eine grobe Hausnummer braucht: zwei Liter pro Tag sind eine bedenkenlose Menge. 

Früher dachte man übrigens sogar, stillende Mütter müssten viel Kuhmilch trinken – das ist natürlich Quatsch. Milch enthält zwar wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, die man jedoch auch durch andere Lebensmittel zu sich nehmen kann.

  1. “Wenn du nochmal schwanger wirst, musst du aber aufhören zu stillen”

Falsch! Das sogenannte “Tandemstillen”, also zwei Kinder unterschiedlichen Alters in einem gleichen Zeitraum zu stillen, ist problemlos möglich. Was zwar passieren kann, ist, dass sich der Geschmack der Milch in der Schwangerschaft verändert und das ältere Kind dadurch nicht mehr gestillt werden möchte. Die Zusammensetzung der Milch passt sich übrigens immer an das jeweils jüngere Kind an! Falls du mehr darüber wissen möchtest, wie sich deine Muttermilch im Laufe der Zeit verändert, schau mal hier.

  1. “Stillen macht Haarausfall!”

Auch das ist ein Irrglaube! Verantwortlich für den Haarausfall nach der Schwangerschaft ist der abfallende Östrogenspiegel – unabhängig davon, ob eine Frau stillt oder nicht. In der Schwangerschaft verändert sich der Wachstumszyklus der Haare, sie wirken voller und voluminöser. Nach der Geburt kehrt sozusagen wieder alles auf Anfang zurück und die überzähligen Haare fallen aus.

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