8 kuriose Fakten über Muttermilch, die du noch nicht kanntest!

8 kuriose Fakten über Muttermilch, die du noch nicht kanntest!

Dass Stillen als der gesündeste Start ins Leben gilt und dein Baby mit all den Vitaminen und Nährstoffen versorgt, die es zum Wachsen braucht, ist allgemein bekannt. Warum Muttermilch aber überhaupt als Superfood gilt bzw. noch viel wertvoller ist als du dir bisher vorstellen konntest und weshalb Forscher bis heute immer wieder aufs Neue von den Bestandteilen fasziniert sind…? Das klären wir heute im Blog-Artikel über die 9 kuriosesten Still-Fakten über Muttermilch!

1. Mädchen bekommen andere Milch als Jungen

Das wusstest du mit Sicherheit noch nicht: Deine Muttermilch unterscheidet sich je nach Geschlecht deines Babys in der Zusammensetzung und Quantität. Während die Muttermilch für Jungen fett- und proteinreicher ist und sie mit mehr Energie versorgt, bekommen Mädchen mehr Milch. Die US-Biologin Katie Hindie beruft sich dabei auf ihre Studien bei Menschen und Affen. Theorien, warum dies so ist, gebe es viele, so die Biologin der Harvard-Universität. Beispielsweise wurde herausgefunden, dass bei Rhesusaffen die Milch für weibliche Neugeborene mehr Calcium enthält, damit diese sich schneller entwickeln und früher geschlechtsreif werden während es für männliche Affen keine Altersgrenze bezüglich ihrer Fortpflanzungsfähigkeit gebe. Die Muttermilch für männliche Affen sei demnach eher mit einem Energydrink vergleichbar, da sie mehr Zeit mit wilden Spielen verbringen als ihre weiblichen Altersgenossen. Interessant, oder?!

2. Muttermilch enthält Stammzellen

Als australische Wissenschaftler 2007 eigentlich eine Studie zu kindlicher Gesundheit durchgeführt haben, wies die kultivierte Muttermilch unter dem Mikroskop eine auffällige Zellstruktur auf und sie fanden somit beiläufig heraus, dass Muttermilch tatsächlich Stammzellen enthält. In weiteren Analysen wurde bewiesen, dass die Zellen “reprogrammiert” werden können, sprich: Sie können dazu angeregt werden, sich in andere Zelltypen wie Knochen-, Leber- oder Gehirnzellen umwandeln zu lassen und somit quasi als internes Reparatursystem fungieren. Damit wurden völlig neue Forschungsperspektiven für die regenerative Medizin, die Stammzellentherapie und auch Brustkrebsforschung eröffnet. Es besteht nun die Chance, Therapien gegen einige schwere Krankheiten wie Diabetes oder Parkinson zu entwickeln… Damit bleibt es also weiterhin spannend, ob Muttermilch in Zukunft sogar heilen wird!

3. Muttermilch gibt den Takt vor

Dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch im Laufe der Zeit an die Bedürfnisse des Kindes anpasst, ist bekannt. Aber wusstest du auch, dass sie sich selbst im Laufe des Tages verändert? Am Morgen befindet sich beispielsweise mehr Cortisol in der Muttermilch und hilft deinem Baby, wach zu werden, während am Abend und in der Nacht der Melatoninspiegel steigt und dieser deinem Baby hilft, zur Ruhe zu kommen. In der Schlafenszeit – zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens – ist die Konzentration von Melatonin und anderen müde machenden Stoffen am höchsten, was erklärt, warum Stillen für Viele als Einschlafhilfe funktioniert. Das bedeutet aber auch: Wer abpumpt, sollte darauf achten, dass die abgepumpte Muttermilch dem Baby auch zu der Tages- bzw. Nachtzeit gegeben wird, in der sie abgepumpt wurde.

4. Muttermilch trainiert den Geschmack deines Babys

Brokkoli & Äpfel gegen Schokolade & Gummibärchen eintauschen lohnt sich! Zwar wird Muttermilch nicht direkt vom Mageninhalt beeinflusst, es gelangt jedoch alles, was die Mutter während ihrer Stillzeit zu sich nimmt, irgendwann in die Blutlaufbahn und beeinflusst somit den Geschmack des Fruchtwassers wie auch das Aroma der Muttermilch. Dadurch lernt das Baby schon verschiedene Geschmacksrichtungen kennen – und lieben. Trinkt die Mutter beispielsweise gerne Karottensaft in ihrer Stillzeit, wird das Kind bei der Beikosteinführung Brei aus Karotten eher akzeptieren als ein Kind, das bisher nicht mit dem Geschmack von Karotten in Berührung gekommen ist. Die Intensität variiert dabei von Lebensmittel zu Lebensmittel: So konnten erwachsene Tester in einer Studie verschiedene Geschmacksrichtungen von Alkohol über Minze und Knoblauch bis hin zu Vanille feststellen. Dänische Forscher fanden zudem heraus, dass auch die Zeit, die es braucht, bis Aromastoffe in die Muttermilch gelangen, variiert. So ist eine Banane geschmacklich schon nach einer Stunde und nur für eine kurze Zeit erkennbar, während Kümmel oder Lakritz nach zwei Stunden am meisten zu schmecken sind und der Geschmack von Menthol fast 6 Stunden lang nachweisbar bleibt. Spätestens nach 8 Stunden sind alle Aromen aus der Muttermilch verschwunden.

5. Muttermilch als natürliche Pflege

Hebammen empfehlen es Müttern schon lange, einen Schuss Muttermilch mit ins Badewasser zu geben, denn Muttermilch macht die Haut deines Babys geschmeidig weich, sie vermindert Ausschläge, ist die beste Lösung bei trockener Haut und gilt sogar als Wunderwaffe gegen Neurodermitis. Darüber hinaus hilft Muttermilch bei wunden Popo und heilt kleine Wunden und Verletzungen. Sie ist sogar besser als Nasentropfen und kann bei einer Erkältung und mit einer Pipette die Nase deines Babys von Schleim befreien sowie die Nasenschleimhäute abschwellen lassen. Auch für dich als Mutter ist sie von Vorteil und du kannst sie gezielt bei trockenen Lippen oder gereizten Brustwarzen einsetzen. Eine Allzweckwaffe sozusagen!

6. Muttermilch schützt vor Übergewicht

Der positive Einfluss von Muttermilch auf das Immunsystem ist bekannt. Was du vielleicht noch nicht wusstet: Babys, die früher gestillt wurden, haben als Kinder oder Jugendliche ein 13% geringeres Risiko, adipös zu werden. Woran das liegen mag? Eine Theorie besagt, dass Stillkinder selbst entscheiden, wie lange eine Stillzeit andauert – bis sie satt sind –  während Flaschenkinder quasi dazu erzogen werden, mehr zu trinken als nötig ist. Eine andere Erkenntnis ist, dass Muttermilch Hormone enthält, die den Appetit regulieren und beeinflussen, wie der Körper mit Insulin umgeht – und somit dauerhaft dessen Stoffwechsel prägen. Dabei gilt: Je länger das Kind gestillt wurde, desto seltener entwickelt es später Übergewicht oder Fettleibigkeit.

7. Muttermilch verhindert Krankheiten

Nicht nur in Hinblick auf Fettleibigkeit, legst du, wenn du dein Baby stillst, den idealen Grundstein für die Zukunft deines Kindes. Auch das Risiko für Diabetes Typ-1 und Typ-2 sowie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar bestimmte Krebsarten sinkt bei Kindern, die länger als 6 Monate gestillt wurden, nachweislich. Stillen ist sozusagen eine Investition in die Gesundheit und Zukunft deines Kindes!

 8. Muttermilch als Medizin

Ob du es glaubst oder nicht: Die Zusammensetzung deiner Muttermilch passt sich wenn du stillst sogar flexibel an Erkältungen an – und hilft deinem Baby mit Antikörpern und zusätzlichen weißen Blutkörperchen wieder, schnell gesund zu werden. Mehr darüber, wie sich die Zusammensetzung deiner Muttermilch im Laufe der Zeit ändert und an Gegebenheiten anpasst, kannst du in diesem Blog-Beitrag nachlesen.

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